Mirjam Skal gewinnt mit VRACHT den Deutschen Dokumentarfilm-Musikpreis
Aus dem Film VRACHT (c) Dynamic Frame
Die Schweizer Komponistin Mirjam Skal erhält den Deutschen Dokumentarfilm-Musikpreis 2025 für ihre Musik zu dem Film VRACHT von Regisseur Max Carlo Kohal. Der Preis wird von der Versicherungskammer Kulturstiftung gestiftet und ist mit 5.000 Euro dotiert. Das Festival würdigt mit diesem in Deutschland einzigartigen Preis die künstlerische Bedeutung von Musik in Dokumentarfilmen. Der Preis wird unterstützt vom Förderungs- und Hilfsfonds des Deutschen Komponist:innenverbands (DKV). Der Gewinnerfilm wird beim 40. DOK.fest München (ab 7. Mai 2025) zu sehen sein. In dem Dokumentarfilm VRACHT arbeitet der junge Matrose Rudmer auf einem Containerschiff und träumt davon, eines Tages selbst Kapitän zu werden. Als der Neuankömmling Tycho an Bord kommt, ärgert sich Rudmer über die Faulheit seines Kollegen. Er versucht, Tycho zu motivieren, doch der verlässt das Schiff. Seinen Platz nimmt Leanne ein, zu der Rudmer schnell Vertrauen aufbaut. Doch ihre Nähe währt nur kurz.
Aus dem Film VRACHT (c) Dynamic Frame
Die Jurybegründung: "Was fühlt ein Frachtcontainer? Gemächlich, doch unbeirrbar auf Kurs fährt das Containerschiff „Panerai“ den Rhein rauf und runter. An- und Ablegemanöver, Verladelogistik und Instandhaltungsarbeiten prägen den Arbeitsalltag an Bord. Die hochsensible, reduzierte Filmmusik von Mirjam Skal führt uns tiefer in diese raue und fremde Welt, als die Bilder allein es könnten. Sie definiert Timing und Atmosphäre des Films.Musik und Geräusche können uns Dinge spüren lassen, die für das Auge verborgen bleiben. Wir hören Klänge, die von Stahl, Wind und Wetter inspiriert sind und die Frachtcontainer zum Leben erwecken. Das Zusammenspiel von visueller und akustischer Ebene ist in VRACHT perfekt gelungen. So erleben wir einen immersiven Augen- und Ohrenfilm, in dem die individuellen künstlerischen Stimmen von Regie, Kamera, Schnitt und Musik zu einer Harmonie geworden sind. Nun können wir die Container besser verstehen."
Die Jury bildeten Vorjahresgewinnerin Atena Eshtiaghi (Komponistin), Sebastian Höglinger (Kurator, Publizist), Markus Lehmann-Horn (Komponist), Benedikt Schulte (Regisseur, Produzent) und Ann-Kathrin Mittelstraß (Musikjournalistin).
Zur Preisträgerin: Mirjam Skal (*1996) ist freischaffende Medienkomponistin aus Zürich. Sie studierte an der Zürcher Hochschule der Künste Komposition für Film, Theater und Medien und komponierte zahlreiche Soundtracks für Kurzfilme, Games, Werbung und Dokumentarfilme, für das Radio und das Fernsehen. In ihren Arbeiten verwebt sie am liebsten synthetische Texturen mit orchestralen Klängen, daneben faszinieren sie Instrumente wie Theremin und Drehleier. 2021 war sie Teil der Berlinale Talents, darauf folgte ein Mentorat durch den Filmkomponisten Mychael Danna (LIFE OF PI) und die Mitarbeit an DER GESANG DER FLUSSKREBSE. Seither ist sie für nationale und internationale TV- und Filmproduktionen tätig, darunter zwei Zürcher „Tatort“-Filme und Jasmin Gordons Debütfilm LES COURAGEUX. Sie wurde mit dem Zollinger Kunstpreis, dem Rolf-Hans Müller Preis für beste Filmmusik bei der Televisionale Baden-Baden sowie weiteren Preisen geehrt. Außerdem tourt sie als Keyboarderin mit ihrer Band ILLUMISHADE durch Amerika und Europa.
Der Deutsche Dokumentarfilm-Musikpreis wird bei einer feierlichen Preisverleihung mit Film-Screening am Sonntag, 11. Mai, um 20 Uhr an der HFF München verliehen.
Das 40. DOK.fest München wird am 7. Mai 2025 feierlich im Deutschen Theater eröffnet. Bis zum 18. Mai laufen 105 Filme in den Münchner Kinos und Sonderspielstätten. Fast alle Filme des DOK.fest München sind zudem vom 12. bis 25. Mai @home auf der digitalen Leinwand zu sehen.
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Die Pressekonferenz zum 40. DOK.fest München findet am 29. April 2025 um 10 Uhr in der HFF München statt. Wir freuen uns, Sie zu begrüßen.